GMU   „Die Goldene Mark“
- Heimatverein Goldene Mark -

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„Die Goldene Mark“ - Zeitschrift für die Heimatarbeit im Untereichsfeld

Cover - Die Goldene Mark 1950
Der Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) hat während seines über 50jährigen Bestehens bis 1991 mehrmals im Jahr die Heimatzeitschrift „Die Goldene Mark“ herausgegeben. Ein viermaliges Erscheinen im Jahr wurde seit 1964 ziemlich regelmäßig realisiert. Die Heftzählung pro Jahr setzte 1962 ein. Die Zeitschrift „Die Goldene Mark“ hat von 1950 bis 1991 in 42 Jahrgängen 123 Ausgaben mit über 160 Heften herausgebracht. Als Schriftleiter fungierten jeweils die Vereinsvorsitzenden. Die Zeitschrift ist bei dem seit 1901 in Duderstadt ansässigen Verlag Mecke Druck hergestellt und verlegt worden.
Der Haupttitel der Zeitschrift während dieser 42 Jahre ist „Die Goldene Mark“. Die Hefte der Jahre 1950 und 1951 führen den Untertitel „Zeitschrift des Heimatvereins Goldene Mark (Untereichsfeld)“. Das Titelblatt zeigt das Siegel Herzog Heinrichs II. von Braunschweig(-Grubenhagen), bis es 1952 durch das neue Wappen des Landkreises Duderstadt abgelöst wurde. Der Untertitel änderte sich in „Zeitschrift für die Heimatarbeit im Kreise Duderstadt“. Die Zeitschrift erhielt eine finanzielle Unterstützung des Landkreises Duderstadt. Nach Einbeziehung des Landkreises Duderstadt in den Landkreis Göttingen im Zuge der niedersächsischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde der Untertitel mit der ersten Ausgabe des Jahres 1973 geändert in „Zeitschrift für die Heimatarbeit im Untereichsfeld“, und das Titelblatt zeigte wieder das Siegel Herzog Heinrichs II. Die finanzielle Zuwendung kam nun vom Landkreis Göttingen. Bei aufwendiger zu gestaltenden Heften erhielt der Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) Zuschüsse von Duderstädter Geldinstituten.
In den 42 Jahrgängen der Zeitschrift „Die Goldene Mark“ haben 158 Autoren Beiträge verfaßt. Bis 1960 schrieben 50 verschiedene Autoren; bis 1970 kamen 27 neu hinzu; bis 1980 waren es 35 weitere und bis 1991 46 neue Autoren. Seit dem ersten Heft der Zeitschrift (April 1950) bildete sich eine Art „Stammautorenschaft“ heraus, die bis in die 80er Jahre tätig war. Dazu gehörten neben Bernhard Otto, Paul Buerschaper, Dr. Franz Boegehold, Josef Dieck, Dr. Christoph Lerch, die im Vorstand des Heimatvereins aktiv waren, Franz Kurth, Theo Petersen sowie Adolf Wollens und Heinrich Scholle. Den meisten nahm erst der Tod die Feder aus der Hand, so daß auch später noch Beiträge veröffentlicht wurden. 27 Texte in Hilkeröder Mundart von Joseph Gottlieb (geboren 1868 in Hilkerode, gestorben 1944 in Aschaffenburg) erschienen von 1950 bis 1972.
Bernhard Otto (Gründungsmitglied, 1. Vorsitzender, Träger der Heimatplakette), geboren 1901 in Obernfeld, arbeitete nach der Lehrerausbildung als Redakteur, bevor er Lehrer in Mingerode und Renshausen sowie Rektor in Seulingen wurde; er starb 1981 in Duderstadt. Schon 1948 hatte er einen Arbeitskreis für Heimatkunde in der Goldenen Mark zur Erarbeitung und Herausgabe von zehn Heimatleseheften für den Schulunterricht initiiert. Als Autor der Heimatzeitschrift ist er von 1950 bis 1981 mit 155 Beiträgen vertreten. Er schrieb zu Heimatbewegung und Heimatarbeit, Goldener Mark und Eichsfeld, von der Ur- und Frühgeschichte bis zum 19. Jahrhundert, zu Siedlungswesen und Bevölkerung, zur Landesnatur, zu Land- und Forstwirtschaft, Handwerk, Gewerbe und Fremdenverkehr, Verwaltungsgeschichte und Kirchengeschichte, Bildungswesen und Volkskunde, Sprache und Mundart und versuchte sich auch im Plattdeutschen, stellte Urkunden und Quellen vor. Er berichtete aus der Vereinsarbeit und als Chronist über aktuelles Geschehen, besprach und stellte Bücher und Zeitschriften vor, verfaßte Würdigungen und Nachrufe.
Adolf Wollens, geboren 1886 in Dinklar bei Hildesheim, lebte seit 1952 in der Eifel. In Duderstadt war er vor dem ersten Weltkrieg einige Jahre als Seminarlehrer und von 1945 bis 1951 als Schulrat tätig; er starb 1986 an seinem 100. Geburtstag. Seinem letzten Wirkungskreis hielt er mit 48 Beiträgen für die Zeitschrift „Die Goldenen Mark“ von 1950 bis 1980 die Treue. Adolf Wollens schrieb Gedichte, verfaßte lyrische Texte und setzte sich mit Begriffen, Gebräuchen und Sprache auseinander.
Heinrich Scholle, geboren 1871 in Seulingen, war Lehrer in Einbeck und Hannover, seinen Lebensabend verbrachte in Beringhausen, Kreis Brilon; er starb 1956. Von 1955 bis 1962 erschienen zehn seiner Gedichte in der Heimatzeitschrift.
Paul Buerschaper (Gründungsmitglied, Träger der Heimatplakette, Ehrenmitglied), geboren 1897 in Hildesheim, war Lehrer in Gerblingerode, Breitenberg und 36 Jahre in Bernshausen; er starb 1972 in Bernshausen. Er war Kreisheimatpfleger und Kreisbeauftragter für Naturschutz. Paul Buerschaper schrieb von 1951 bis 1972 für die Zeitschrift „Die Goldene Mark“ 45 Beiträge. Er befaßte sich mit Naturschutz, Flora und Fauna, wirtschaftsgeschichtlichen Aspekten, Fragen zu einzelnen Orten und Verwaltungsstrukturen der Goldenen Mark.
Josef Dieck (Träger der Heimatplakette), geboren 1890 in Duderstadt, war Lehrer in Langenhagen, Goslar und von 1921 bis 1955 in Duderstadt, er starb 1967 in Duderstadt. Von 1955 bis 1967 betreute er ehrenamtlich das Stadtarchiv. Er verfaßte von 1952 bis 1967 26 Beiträge zu Aspekten der Kirchengeschichte, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, befaßte sich mit den Umbauten der St. Cyriakuskirche in Duderstadt unter Herwig Böning (1666-1722) und teilte kleine Nachrichten aus dem Stadtarchiv mit.
Dr. Christoph Lerch (Gründungsmitglied, Träger der Heimatplakette und des Verdienstkreuzes l. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens), geboren 1902 in Wachstedt, Jurist, Dr. jur, war zuletzt (1949-1967) als Amtsgerichtsrat und Oberamtsrichter am Amtsgericht Duderstadt tätig und starb 1981 in Duderstadt. Von 1968 bis 1981 betreute er ehrenamtlich das Stadtarchiv. Von ihm verfaßt, erschien 1953 als Sonderheft „Die Gerichtsbarkeit in der Goldenen Mark Duderstadt vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, und von 1968 an hat er 17 weitere Beiträge überwiegend zur Geschichte Duderstadts veröffentlicht. Seine letzte Arbeit war die Erstellung des Inhaltsverzeichnisses der Jahrgänge 1-31 (1950-1980) der Vereinszeitschrift.
Dr. Franz Boegehold (Gründungsmitglied, 2. Vorsitzender des Heimatvereins „Goldene Mark“ (Untereichsfeld), Träger der Heimatplakette und des Verdienstkreuzes am Bande des Niedersächsischen Verdienstordens), geboren 1910 in Bochum, Dr. phil., unterrichtete als Studienrat und Studiendirektor am Duderstädter Gymnasium; er starb 1979 in Duderstadt. Für die Heimatzeitschrift verfaßte er von 1950 bis 1979 27 Beiträge.
Franz Kurth (Träger der Heimatplakette), geboren 1902 in Bernshausen, wirkte in Breitenberg, Krebeck, Wollbrandshausen, Seeburg und von 1937 bis 1974 in Obernfeld als (Haupt)Lehrer; er starb 1995 in Obernfeld. Mit ihm hatte Obernfeld seinen Chronisten gefunden, der zugleich Ortsheimatpfleger war. Franz Kurth verfaßte 22 Beiträge für die Heimatzeitschrift.
Die vollständige Übersicht über alle Autoren und ihre Beiträge ist dem Literaturverzeichnis, dass in dem Jubiläumsbuch, dass im Jahr 2000 erschien: „Die Goldene Mark“, 50 Jahre Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) e.V., dem 2. Teil dieser Veröffentlichung zu entnehmen. Gesamtinhaltsverzeichnis der Jahrgänge 1-42 der Heimatzeitschrift "Die Goldene Mark"
Unter dem neuen Vorstand mit dem 1. Vorsitzenden Helmut Bömeke als Schriftleiter verwandelte sich die Zeitschrift „Die Goldene Mark“ ab 1982 von einem Mitteilungsblatt des Heimatvereins mehr und mehr zu einer Fachzeitschrift für regionale Forschung. In ihr erschienen mehrfach Magisterarbeiten und Berichte aus laufenden und aktuellen wissenschaftlichen Forschungen. Dieses Konzept ist 1992 in das Eichsfeld Jahrbuch übernommen worden. Hiermit sollte an die 1943 abgebrochene und dann seit über 40 Jahren unterbrochene gesamteichsfeldische Heimatforschung angeknüpft werden. Die von 1950 bis 1991 vom Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) in Duderstadt herausgegebene Zeitschrift „Die Goldene Mark“ und die von 1961 bis 1990 in Worbis erschienenen „Eichsfelder Heimathefte“ wurden zugunsten eines Eichsfeld-Jahrbuches für das gesamte Eichsfeld eingestellt.
G. Pischke